Informationen zu Wiesbaden

Wiesbaden, Stadt, Landeshauptstadt von Hessen, Süddeutschland. Sie liegt am rechten (östlichen) Ufer des Rheins am Südfuß des Taunus, westlich von Frankfurt am Main und nördlich von Mainz. Die Siedlung war in römischer Zeit als Bad (Aquae Mattiacae) bekannt. Die Erdbefestigung (12 v. Chr.) wurde 83 n. Chr. durch eine Steinbefestigung ersetzt, und um 370 wurde eine römische Mauer (von der noch Spuren erhalten sind) errichtet. Später wurde die Siedlung zum Standort einer fränkischen Pfalz, und der Name Wisibada ("Wiesenquelle") erscheint erstmals 829. Im Jahr 1241 wurde sie zur freien Reichsstadt erhoben, fiel 1255 an die Grafen von Nassau und wurde 1744 Hauptstadt des Fürstentums Nassau-Usingen. Von 1806 bis 1866, als sie an Preußen fiel, war sie Hauptstadt des Herzogtums Nassau; danach wurde sie Hauptstadt des Kreises Wiesbaden in der Provinz Hessen-Nassau. Im Jahr 1946 wurde Wiesbaden Hauptstadt des neu geschaffenen Landes Hessen und gliederte Kastel, Amöneburg und Kostheim (ehemals rechtsrheinische Vororte von Mainz) ein.

Wiesbaden ist ein Eisenbahnknotenpunkt mit vielfältigen Industrien. Wichtige Produkte sind Metall, Beton, Elektronik, Maschinen, Transportmittel und Lebensmittel. Außerdem gibt es Druckereien, Verlage und Filmstudios. Wiesbaden ist ein Weinzentrum, berühmt für seinen Sekt. Als Kurort war Wiesbaden besonders im 18. und 19. Jahrhundert berühmt, als Johann Wolfgang von Goethe, Johannes Brahms und Fjodor Dostojewski sowie verschiedene Königshäuser hier verkehrten. Die mehr als zwei Dutzend heißen Solequellen, das milde Klima, die parkähnliche Umgebung und andere Annehmlichkeiten machen Wiesbaden auch heute noch zu einem beliebten Erholungs- und Konferenzzentrum.

Obwohl Wiesbaden auf eine lange Geschichte zurückblicken kann, sind nur wenige Beispiele alter Architektur erhalten geblieben, die meisten stammen aus der viktorianischen Zeit: das neue Rathaus (1887), das Kaiser-Friedrich-Bad (1913), die Griechische Kapelle (1855) und das Schloss (1840), in dem sich heute die Landesverwaltung befindet. Das Staatstheater wurde 1894 als Opernhaus und Schauspielhaus eröffnet. Das städtische Museum beherbergt eine Kunstgalerie. Wiesbaden verfügt über verschiedene medizinische Einrichtungen, darunter eine spezielle Rheumaklinik und die Deutsche Klinik für Diagnostik, und ist Sitz des Statistischen Bundesamtes. In der Stadt finden jährlich im Mai die Internationalen Musik-, Ballett- und Theaterfestspiele statt und sie ist Standort eines großen US-Militärstützpunktes. Einwohnerzahl. (2003 geschätzt) 271.995.